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Mit Larven von Rhipicephalus sanguineus und Boophilus annulatus wurden sinnesphysiologische Untersuchungen ausgeführt in ähnlicher Wahlanordnung wie sie früher bei Stomoxys und Lyperosia benutzt wurde. Die Zeckenlarven besitzen einen Hautlichtsinn. Ältere Larven zeigen eine positive Phototaxis; Larven in der ersten Lebens-woche verhalten sich negativ gegenüber diffuses Tageslicht. Die Ursache dieses Verhaltens steht wahrscheinlich in direktem Zusammenhang mit der progressiven Pigmentierung der Haut. Weiter zeigen die Larven eine positive Thigmotaxis, Empfindlichkeit für Erschütterungsreize, eine positive Thermotaxis und eine positive Hydrotaxis, wobei sie jedoch Berührung mit feuchten Gegenständen sorgfältig vermeiden. Auch besteht ein Fernperzeptionsvermögen für chemische Reize, indem die Tiere Hautgeruch von Pferd, Rind und Mensch wahrnehmen. Nur in den ersten Lebenstagen reagieren sie nicht auf Hautgeruch oder Wasser. Geotaktische Orientierung konnte bei hungrigen Larven nicht festgestellt werden. In der Natur wird die Nahrungsreaktion wahrscheinlich auf folgende Weise ausgelöst: Durch positive Phototaxis klettern die Tiere auf Grashalmen hinauf, durch Erschütterung der Pflanzen und des Bodens bei der Annäherung des Wirtstieres werden sie aktiviert, durch Perzeption von Geruch, Feuchtigkeit und Wärme haften sie sich an das Wirtstier. Feuchtigkeit, Wärme (und Geruch) der Haut rufen Stechbewegungen hervor, und schliesslich wird vielleicht der Blutgeschmack die Saugreaktion auslösen.